Hauptpreis 2: Josef Jenni, Jenni AG

Preissumme: 10.000 Euro

Josef Jenni ist ein Solarpionier der ersten Stunde. Als in Kaiseraugst bei Basel im Jahr 1975 ein Atomkraftwerk gebaut werden sollte, kämpfte er bereits dagegen, übernachtete auf dem besetzten Bauplatz. Mit Erfolg: Das Kraftwerk wurde nie gebaut. Auch beruflich wollte Jenni anschließend gegen die Atomkraft kämpfen. Dabei setzte er auf die Solarthermie, was konsequent war, weil die Photovoltaik noch nicht marktreif war. Zudem wurde in der Schweiz zu diesem Zeitpunkt das Brauchwasser zumeist mit Strom erwärmt, weshalb jeder Kollektor den Stromverbrauch im Land reduzierte – und so der Atomwirtschaft ihre Argumente für einen Reaktorbau nahm. Im Frühjahr 1976 gründete Jenni in Oberburg im Kanton Bern sein Unternehmen. Anfangs stand noch die Steuerungstechnik für Solaranlagen im Vordergrund, bald installierte er Kollektoren. Dabei wollte er sich aber nicht auf die solare Warmwasserbereitung beschränken, er propagierte vielmehr auch die solare Heizungsunterstützung. Also installierte er bald große Wasserspeicher mit mehreren 1000 Litern Inhalt. Die Speicher wurden im Laufe der Jahre immer größer. Um zu zeigen, dass auch ein energieautarkes Haus möglich ist, baute er 1989 ein solches mit einem 118.000 Liter fassenden Wärmetank. Heute hat das Unternehmen mit seinen 70 Mitarbeitern bereits mehr als 20.000 Exemplare des „Swiss Solartank“ ausgeliefert. Der größte fasst gut 200 Kubikmeter für ein Mehrfamilienhaus in der Nähe der Fabrik. So haben die Tanks schon manche Kilowattstunde Strom und manchen Liter Öl eingespart.


Jurymeinung:

"Mit dem Bau des ersten 100% solarbeheizten Mehrfamilienhauses setzt Jenni Energietechnik neue Maßstäbe in der ganzjährigen Nutzung von solarer Wärme. Seit über 40 Jahren verfolgt Josef Jenni konsequent seine Vision der solaren Vollversorgung im Wohnbereich. Das hat die Jury überzeugt."