Hauptpreis 1: Martin Buhl, Monte Ziego

Die Produktion von Käse benötigt viel Energie – sowohl Wärme im Herstellungsprozess als auch Kälte für die Lagerung der Produkte.

Im südbadischen Teningen hat sich Martin Buhl mit seiner auf Ziegenmilch spezialisierten Käserei "Monte Ziego" auf den Weg gemacht, die erforderliche Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Dafür hat Monte Ziego den gesamten Produktionsprozess optimiert: Die Abwärme der Kälteanlage erwärmt das Wasser für die Milchverarbeitung und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Käserei erzeugt emissionsfreien Strom.

Bundesweit einzigartig: die Biogasanlage. Aus Molke, einem Abfallprodukt der Käseproduktion, entsteht hier hochwertiges Biogas, aus dem das firmeneigene Blockheizkraftwerk gleichzeitig Wärme und Strom generiert. Die Wärme wird als Prozesswärme in der Produktion benötigt, der Strom in der Käserei verbraucht. Gleichzeitig entlastet die verminderte Abwassermenge die örtliche Kläranlage. So schließen sich die Kreisläufe: ein Abfallprodukt wird zu Energie, die vor Ort erzeugt und verbraucht wird.

Auch die Käseproduktion beruht auf der Vision regionaler Kreislaufwirtschaft. So wird ausschließlich Ziegenmilch aus der Region verwendet und auch bei der Verpackung achtet Monte Ziego auf Nachhaltigkeit. Alle Produkte werden in Demeter-Qualität erzeugt. Ziel von Monte Ziego ist es, weiterhin auf dem Weg zur ersten Null-Energie-Käserei Deutschlands voran zu schreiten und den Kunden ein rundum nachhaltiges Produkt anzubieten.

Dafür erhält Firmeninhaber Martin Buhl den Georg Salvamoser Preis 2017 in Höhe von 10.000 Euro.

Jurymeinung:

„Monte Ziego ist es gelungen, mit einem innovativen Verfahren Abfallprodukte in Energie zu verwandeln. Das beispielhafte Engagement von Martin Buhl und seinem Team zeigt, wie kleine und mittelständische Unternehmen die Energiewende im eigenen Betrieb voran bringen können. Das Konzept ist bestens dokumentiert und zur Nachahmung wärmstens zu empfehlen.“