Das Jugendhilfezentrum St. Anton

Das Jugendhilfezentrum St. Anton in Riegel ist eine Einrichtung zur Jugendhilfe der Erzdiözese Freiburg. Etwa 100 Kinder und Jugendliche im Schulalter werden hier durch Beratungs,- Begleitungs- sowie Qualifizierungsangebote in ihrer Entwicklung unterstützt. 

Erneuerbare Energien und Energiesparen spielen hier eine ganz besondere Rolle, die Themen werden praxisnah in den Alltag der pädagogischen und erzieherischen Betreuung eingebunden.
So erheben Fachkräfte und Erzieher gemeinsam mit einer als „Energieexperten“ ausgebildeten Schülergruppe regelmäßig den Energieverbrauch aller Gebäude. Hier lernen die Jugendlichen, wie sich durch reine Verhaltensänderungen bares Geld sparen lässt. Im ersten Projektjahr waren es rund 15.000 Euro Energiekosten, die auf diese Weise eingespart wurden. Durch ein ausgeklügeltes Belohnungssystem werden die Jugendlichen am Einsparerfolg beteiligt. Wer bei Projekttagen, Workshops oder Energie- und Umwelt AGs mitmacht, kann „Energiespar-Punkte“ erwerben. Dreißig Prozent der eingesparten Kosten werden anschließend im Verhältnis der erworbenen Energiespar-Punkte an die Teilnehmer verteilt. Der aktuelle Punktestand ist für jeden einsehbar.

Herzstück der pädagogischen Vermittlungsarbeit ist der im Sommer 2012 eingeweihte „Energie-Parcours St. Anton“. Hier können die Jugendlichen die Möglichkeiten der Sonnen­energie-, Wind- und Wasserkraftnutzung kompakt, modellhaft und sinnlich erfahren. Der Energie-Parcours ist auch für externe Schülergruppen als außerschulischer Lernort nutzbar. St. Anton-Schüler haben dann die Aufgabe, diese zu betreuen. Dabei lernen sie zu präsentieren, anzuleiten und erleben eine Aufwertung ihrer Persönlichkeit. 

Erfolgreich ist das Energieprojekt vor allem deshalb, weil es die Schüler in allen Phasen mitgetragen haben. Über die Erwartungen der Lehrer und Erzieher hinaus haben sich die jungen Menschen, die vielfach aus „bildungsfernen“ Elternhäusern kommen, engagiert und damit häufig auch die Erwachsenen motiviert, energiebewusster zu handeln. So wird aus dem Energieprojekt auch ein Lehrstück in Sachen Pädagogik und Motivation.

Doch möchte man sich auf den bisherigen Erfolgen nicht ausruhen. Derzeit werden Dach und Außenwand der Wohngebäude wärmegedämmt, die Fenster wurden bereits erneuert. Die in die Jahre gekommene Heizung soll durch ein Blockheizkraftwerk ersetzt werden. Und die zahlreichen Dachflächen sollen zum Ausbau der bereits vorhandenen Photovoltaikanlagen genutzt werden.

Besonderen Wert legen die Fachkräfte und Lehrer auf die Weitergabe ihrer Erkenntnisse auch im Bereich Pädagogik. Mit einem übertragbaren Modellkonzept wollen sie jetzt auch andere Schulen, Klassen, Gruppen und Elternhäuser zum Energiesparen und zum Einsatz erneuerbarer Energien motivieren. Im Frühjahr 2013 werden alle Projektblätter und Berichte mit sämtlichen Erfahrungen und Erkenntnissen veröffentlicht, so dass auch andere pädagogische Institutionen davon profitieren können. Die Unterlagen können dann von interessierten Schulen, Schulgruppen und Institutionen beim Jugendhilfezentrum angefordert werden.

Die erfolgreiche Entwicklung dieses umfangreichen und ganzheitlich ausgerichteten Konzepts, darauf weisen die Verantwortlichen ausdrücklich hin, war nur durch die Unterstützung zahlreicher Projektpartner möglich – insbesondere durch Rolf Behringer vom Verein „Solare Zukunft“ sowie durch den Innovationsfonds des Energieversorgungs­unter­nehmens „badenova“. 

Kontakt
Jugendhilfezentrum St. Anton
Michael Bruckert
Hauptstr. 63
79359 Riegel
Tel. 07642-688-278
E-Mail
www.energie-riegel.com
www.heinrichhoffmann-schule.de

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